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Farne erobern die Welt

„Farne sollten an einem Ort stehen, an dem Sie gerne  sich selbst sind: nicht zu heiß und nicht zu feucht.“ Mit dieser Aussage räumt Kelly Raadschelders  ein hartnäckiges Missverständnis auf. Farne brauchen überhaupt nicht viel Feuchtigkeit und Wärme. Zusammen mit ihren Eltern und ihrem Bruder hat sie die Kultivierung von Farnen nachhaltig e entwickelt. Heute sind sie Marktführer und  gewähren uns einen Blick hinter den Kulissen.

Von Rosen zu Farnen

Die Geschichte der Gärtnerei beginnt im Jahr 1982. Jan und Joke Raadschelders züchteten zunächst Rosen, ersetzten diese Kultur aber bald durch Farne. „Der Anbau von Rosen ist sehr arbeitsintensiv. Außerdem gab es in den 1980er Jahren eine Energiekrise“, erklärt Kelly. „Und so sind meine Eltern auf Farne umgestiegen. Nephrolepis Boston in Topfgröße 13 war die erste Art. Jahrelang blieb das die einzige Art in unserem Sortiment. 1995 übernahm mein Vater eine zweite Gärtnerei am Standort Zevenhoven.“

Im Jahr 2003 investierten sie in ein neues Gebäude auf dem Gelände von De Kwakel. Ein Wendepunkt. Bis dahin hatten sie eine Sorte in zwei verschiedenen Topfgrößen angebaut, aber die Modernisierung öffnete neue Türen. Zu dieser Zeit beschließen auch die Kinder Kelly und Sander, in den Betrieb einzusteigen. „Für mich war es keine beschlossene Sache“, erklärt Kelly. „Obwohl ich sozusagen unter den Farnen aufgewachsen bin, lag mein Ehrgeiz woanders. Ich habe zum Beispiel zunächst Tourismus studiert. Aber als wir im Begriff waren, in den neuen Betrieb zu investieren, entschied ich mich dennoch, zusammen mit meinem Bruder in das Geschäft einzusteigen.“

Umfangreiches Sortiment und eigene Vielfalt

Im Jahr 2018 wird die nächste Generation übernehmen, obwohl Jan und Joke immer noch jeden Tag mit anpacken. In der Zwischenzeit ist das Angebot an Farnen beträchtlich gewachsen und mit Verkaufsstellen in der ganzen Welt ist Raadschelders der Marktführer. Wie unterscheiden sie sich von anderen Züchtern? „Unser Sortiment ist sehr breit gefächert“, erklärt Kelly. „Wir haben uns genau angeschaut, was der Markt braucht, und haben das Sortiment in enger Absprache mit dem Schnittgutlieferanten zusammengestellt. Weil wir ein so umfangreiches Sortiment in verschiedenen Topfgrößen haben, sind wir für die Kunden sehr attraktiv. Sie können bei uns verschiedene Sorten in den gewünschten Mengen bestellen. 

Vor etwa fünf Jahren haben wir unsere eigene Sorte gezüchtet: die Phlebodium Davana, benannt nach meinen Töchtern (Da=Daisy, Va=Silva, Na=Naomi). Ein Erfolg, denn wir haben mit dieser Sorte die Royal Flora Holland Glass Tulip 2020 gewonnen.“

Air So Pure

Die Farne von Raadschelders zeichnen sich nicht nur durch ihre Blattfarbe, ihre originellen Formen und ihre Haltbarkeit aus. Eine Reihe von Arten punktet auch mit ihren luftreinigenden Eigenschaften. „Zusammen mit anderen Züchtern sind wir Mitglied bei Air So Pure. Diese Züchterorganisation konzentriert sich auf Pflanzen, deren luftreinigende Eigenschaften wissenschaftlich erwiesen sind.  Mit dem Markenversprechen ‚Eine Welt des Wohlbefindens‘ und einem zeitgemäßen Look informiert Air So Pure die Verbraucher über die positiven Auswirkungen ihrer Pflanzen, sowohl physisch für das Raumklima als auch psychisch. Eine wertvolle Zusammenarbeit, da sie den Verbrauchern diese Geschichte mit passendem Werbematerial nahe bringen.“

Richtige Entscheidungen durch richtige Kooperationen

Durch solche Kooperationen wachsen Sie als Züchter und können die richtigen Entscheidungen treffen. Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit Floréac. „Wenn wir eine neue Sorte auf den Markt bringen wollen, ist es immer spannend zu sehen, ob sie gut ankommt. Ein Partner wie Floréac ist dabei ein unverzichtbares Bindeglied. Bei welchen Kunden wird eine bestimmte Farnsorte gut ankommen? Welche Topfgrößen sollten wir anbieten? Weil Floréac all diese Daten mit uns teilt, können wir bessere Entscheidungen treffen. Wir beraten uns viel und es ist schön zu sehen, dass Sie auf der gleichen Wellenlänge sind. Ich hoffe, wir können noch lange so weitermachen.“

Farne und Wasser:  Was ist dran?

Und dann ist es an der Zeit, mit einem Mythos aufzuräumen. Brauchen Farne viel Wasser und Wärme? „Überhaupt nicht“, verneint Kelly. „Farne wollen dort sein, wo Sie als Mensch sein wollen: nicht zu heiß, nicht zu kalt, nicht zu nass oder zu trocken und nicht zu zugig. Wir  kultivieren recht trocken, was den Aufbau einer schönen vollen Pflanze ermöglicht. Je mehr Wasser wir einsparen können, desto besser, denn Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Pfeiler.“ 

Asplenium - Blechnum - Phlebodium davana - Nephrolepis green lady
Asplenium – Blechnum – Phlebodium davana – Nephrolepis green lady

Nachhaltige Verbesserung

„Wir sind zum Beispiel nach MPS-GAP, GLOBALG.A.P. und zusätzlich nach GRASP zertifiziert und wir führen eine Fußabdruckberechnung durch. Dazu gehört die Erfassung von Daten über unseren Pflanzenschutz, den Einsatz von Plastik und so weiter. Danach können wir dann sehen, wo es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Auf jeden Fall brauchen wir kaum noch Pflanzenschutzmittel und wenn doch, entscheiden wir uns für natürliche Mittel. Außerdem haben wir in doppelte Schirme investiert, versuchen den Einsatz von Plastik zu minimieren und bauen so viel wie möglich torffrei an

Leider hat man nicht alles  in der Hand. Wir erzeugen Strom durch Sonnenkollektoren und würden gerne ganz ohne Gas auskommen. Aber die Umwelt hier lässt keine geothermische Energie zu. Wir prüfen jetzt, ob wir auf andere Weise nachhaltiger werden können, indem wir zum Beispiel Restwärme von großen Unternehmen kaufen.“

Zukunft in Farnen

Gasfrei zu wachsen ist bereits eines der Ziele. Aber Raadschelders ist nicht untätig. „Wir haben einige neue Farnsorten in der Pipeline. Und eines Tages hoffen wir, die gesamte Produktion an einem Standort zu zentralisieren.“

Und was reizt Kelly auch nach all den Jahren in der Branche noch am meisten? „Die Abwechslung. An einem Tag arbeite ich an neuen Zertifikaten und am nächsten Tag an Messen. Ich bin auch sehr stolz auf unsere Produkte. Sie fühlen sich tropisch an und beleben sofort Ihr Interieur. Auch der Gedanke, dass unser Phlebodium davana in Neuseeland irgendwo in einem Haus steht. Wie besonders ist das denn?“

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