Von Erdbeeren bis Stiefmütterchen. Das Pflanzen- und Blumensortiment der Baumschule Maes-Reyns aufzulisten, ist ein hoffnungsloses Unterfangen. Die Kunden kommen gerne wieder, weil sie wissen: Hier wird man nach Strich und Faden bedient. Mitinhaberin Isabelle Maes führt uns hinter die Kulissen eines Familienunternehmens, das schon viele Wege beschritten hat.
Von Gemüse bis zu einer breiten Palette von Pflanzen
2012 trat Isabelle Maes in den Familienbetrieb ein, der 1976 von ihrem Vater gegründet wurde. „Am Anfang baute mein Vater hauptsächlich Gemüse an. Aber auf Wunsch eines Kunden begann er auch mit Blumen. Von ein paar Quadratmetern wuchs der Betrieb stetig auf mehrere Hektar an. Vor etwa dreißig Jahren stellte er dann ganz auf Blumen und Pflanzen um. Heute bewirtschaften wir etwa zwölf Hektar Freilandanbau und zwei Hektar Innenanbau und sind das ganze Jahr über für unser breites Sortiment bekannt.
Im Frühjahr haben wir z. B. ein breites Sortiment mit etwas weniger Stiefmütterchen, Primeln, einjährigen Beetpflanzen und Geranien, Begonien und Balkonpflanzen u. a. . Im Sommer haben wir dann eine größere Anzahl, aber weniger verschiedene Sorten. Im Herbst liegt der Schwerpunkt auf Jacabaea (Cineraria), Leucophyta (Calocephalus), Brassica, Heuchera, Gaulteria, Stiefmütterchen und Stauden. Kurzum, eine ganzjährige Farbpalette.
Kundenorientierung
Das Angebot variiert also je nach Jahreszeit. Was jedoch immer wiederkehrt, ist die Ausrichtung auf den Kunden. „Die Kunden bestimmen unser Angebot. Wir hinterfragen ständig ihre Bedürfnisse. Gleichzeitig haben wir den Finger am Puls der Zeit. Welche Trends gibt es? Welche Farben sind gefragt? Welche Neuerungen gibt es? Auf dieser Grundlage stellen wir unser Sortiment zusammen. Wir bieten nicht nur verschiedene Sorten an, sondern auch die Topfgrößen variieren von Topf neun bis siebenundzwanzig und alles dazwischen.
Die Kunden können also eine Vielzahl von Artikeln bei uns bestellen. Zusätzlicher Pluspunkt? Die Schnelligkeit unseres Services. Das kann per E-Mail geschehen, aber wir bevorzugen ein Telefonat, bei dem wir zusätzliche Fragen stellen können. Dieser Kundenkontakt ist wirklich wichtig. In der Zwischenzeit arbeiten wir hinter den Kulissen auch an einer neuen Website, die Online-Bestellungen ermöglichen wird.
Wiegen und Wägen für beste Qualität
Alles für den Kunden, mit anderen Worten. Deshalb legt Maes-Reyns großen Wert auf Qualität. Starke Pflanzen, die viel aushalten. Und gegen Trockenheit. Eine Herausforderung, die immer mehr zu einem Problem wird. „Mein Mann baut die Pflanzen an und wählt von Anfang an starke Pflanzen aus, die krankheitsresistent und trockenheitsverträglich sind. Es ist immer ein Abwägungsprozess, denn wir experimentieren auch mit torffreier Blumenerde. Denn wir wollen grüner wachsen und viele Kunden fragen danach. Aber diese Art von Blumenerde braucht auch mehr Wasser“.
Nachhaltig in die Zukunft
Und damit sind wir beim Thema Nachhaltigkeit angelangt. Ein Thema, das auch Isabelle sehr am Herzen liegt. Sie sind schon seit einiger Zeit auf der Suche nach der Zertifizierung, die am besten zu ihrem Betrieb passt. Im Moment haben sie mit Vegaplan die Grundlagen dafür. „Die größte Herausforderung ist unser umfangreiches Produktsortiment. Das macht es schwierig, ein Zertifikat zu finden, das perfekt zu uns passt. Die niederländischen Erzeuger sind hier weiter, weil ihr Sortiment begrenzter ist. Um das für unsere Gärtnerei auszuarbeiten, müssten wir eigentlich jemanden extra einstellen. Aber in der Zwischenzeit sind wir nicht untätig.
So haben wir zum Beispiel in Sonnenkollektoren investiert und unsere Gewächshäuser mit doppeltem Kunststoff versehen. Außerdem bauen wir nicht die wärmsten Sorten an, was die zusätzliche Erwärmung begrenzt. Und wie ich schon sagte, wählen wir starke Pflanzen aus, die keine Bekämpfungsmaßnahmen erfordern.
Außerdem recyceln wir unser Wasser und arbeiten beim Transport mit anderen Unternehmen zusammen.
Respektvolle Zusammenarbeit mit Floréac
Floréac ist ein solches Unternehmen, mit dem Maes-Reyns schon seit einiger Zeit zusammenarbeitet. „Floréac kommt hier regelmäßig vorbei. Das ist wichtig, denn eine Pflanze ist ein lebendiges Produkt. Das muss man aus der Nähe sehen und fühlen. Floréac ist ein idealer Vermittler zwischen dem Züchter und dem Endverbraucher. Sie wissen wie kein anderer, was für die Kunden in Belgien, aber auch im Ausland wichtig ist. Außerdem sind sie immer auf der Suche nach Neuem. Deshalb klappt es so gut zwischen uns“.
Überwindung von Krisen
Um über die Zukunft zu sprechen, blicken wir zurück in die Vergangenheit. Denn der Weg der Gärtnerei war nicht auf Rosen gebettet. „Im Jahr 2014 wurden wir von einem Herbstwind getroffen, der die Gärtnerei fast dem Erdboden gleichmachte. Ein schwerer Schlag, aber Aufgeben steht nicht in unserem Wörterbuch. Und siehe da, wir sind gestärkt daraus hervorgegangen. Heute ist das Unternehmen größer als zuvor. Krisen lähmen uns nicht mehr, und selbst nach der Corona-, der Energie- und anderen Krisen wussten wir: Das geht vorbei und alles wird gut. Ich blicke also positiv in die Zukunft. Das Einzige, woran ich Zweifel habe, ist die nächste Generation. Wie können wir sie begeistern, damit sie mit Begeisterung in diesem Sektor arbeiten?“
Warum hat sie noch immer so viel Spaß? „Weil mein Beruf so viel Abwechslung bietet. Man sieht, wie etwas Kleines zu etwas Schönem heranwächst. Etwas, das die Welt schöner macht. Etwas, das die Menschen erfreut. Ich liebe es einfach, sowohl mit Pflanzen als auch mit Menschen zu arbeiten.“