Wer grün macht, trifft grün”. Die Vision von Plantanious ist kurz und bündig. Die Gärtnerei, die grüne Zimmerpflanzen und saisonale Blumen herstellt, investiert viel in geothermische Energie und Sonnenkollektoren und produziert so völlig klimaneutrale Produkte. Eine Geschichte, die sie heute zusammen mit der Gärtnerei Persoon Potplanten fortsetzen. Jeder mit seiner eigenen Identität und Struktur, aber mit vereinten Kräften. Denn ein n plus ein ist immer mehr als zwei. Ein Interview mit Miteigentümer Joost Jansen.
Partnerschaften = gewinnen
Was in der Familie geschieht, bleibt in der Familie. Vor mehr als achtzig Jahren legte Großvater Piet Jansen den Grundstein für das, was Plantanious heute ist. Damals noch mit dem Schwerpunkt auf dem Anbau von Gemüse. Vor vierundzwanzig Jahren folgte ein erster Wendepunkt.
“Wenn man Gemüse anbaut, muss es schnell gehen und außerdem hat man keinen Kontakt zu den Kunden”, erklärt Joost. “Unser Vater Loek Jansen vermisste diesen Aspekt. Er hatte das Gefühl, dass es nicht mehr zu unseren Werten passt. Daher die Umstellung auf Topfpflanzen.”
Vor zwölf Jahren stiegen die Söhne Joost und Freek in das Unternehmen ein. Zwillingsbrüder mit dunkelgrünen Herzen. Bei allem, was sie unternehmen, berücksichtigen sie die Auswirkungen auf die Umwelt. Ihr Auftrag? Das Unternehmen wachsen und gedeihen zu lassen und sich für eine grüne, gesunde Welt einzusetzen. Wachsen in die Breite, denn heute ist die Fusion mit der Gärtnerei Persoon Potplanten eine Tatsache. Skalierung unter Beibehaltung des Familiencharakters.
“Als Unternehmer sind Freek und ich immer auf der Suche nach Möglichkeiten, einen Schritt nach vorne zu machen. Wir wollten unsere Kunden mit einer noch breiteren Palette von Produkten entlasten. In diesem Moment waren unsere Onkel Aad und John Persoon auf der Suche nach einem Übernahmekandidaten. Eine einmalige Gelegenheit. Die beiden Gärtnereien behalten ihre Individualität, schließen sich aber zusammen.”
Geschützte Arten
Plantanious produziert auf 4,5 Hektar; mit der Übernahme beträgt die Gesamtfläche etwa 9,2 Hektar. Die Produktpalette ergänzt sich sehr gut. “Wir sind auf kleinblättrige grüne Zimmerpflanzen wie den Ficus spezialisiert, während Persoon Potplants eher großblättrige Zimmerpflanzen im Sortiment hat, wie die Monstera, Alociasia, Philodendron und Strelitzia. Besonders die Monstera Pertusum ist ein Blickfang. Da wir, zusammen mit einem anderen belgischen Züchter, die einzigen Züchter sind, die einen Bestand an Mutterpflanzen haben, sind wir einzigartig. Bei Plantanious sind wir besonders stolz auf unsere geschützten Ficus-Arten. Sie heben sich von anderen Sorten ab, weil sie so kräftig und voluminös sind.
Auch unsere saisonalen Produkte stechen hervor. Wir sind bekannt für unsere Kübelpflanzen auf Stiel. Und auch für unsere Gerbera, Limonium und Alstroemeria. Eigentlich sind das Schnittblumen, aber weil sie auf dem Markt so gut ankommen, verkaufen wir sie auch als Topfpflanzen.”
Selbstversorgung mit Wärme, Strom und Wasser
Der Zusammenschluss mit Persoon Potplanten ist ein Meilenstein der jüngeren Vergangenheit, aber der eigentliche Wendepunkt kam vor vier Jahren. Damals investierten die Gebrüder Jansen umfassend in Geothermie und Solarzellen. “Grüne Innovationen ziehen sich wie ein roter Faden durch unseren Betrieb.
Die Geothermie war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur gasfreien Produktion. Wir haben uns dem Erdwärmeprojekt “Nature’s Heat” angeschlossen und zapfen die in 2,5 km Tiefe liegende Wärmequelle an. Das bedeutet, dass wir unser Gewächshaus ohne CO2 -Emissionen beheizen, was im Gartenbau immer noch einzigartig ist. Das Gleiche gilt für die Anzahl der Sonnenkollektoren. Der Zähler steht heute bei 1.300 Paneelen.
Neben Strom und Wärme ist auch das Wasser eine große Herausforderung für unseren Sektor. Aus diesem Grund verwenden wir ein geschlossenes Wassersystem. Das gesamte Wasser, das wir verbrauchen, sammeln wir zur Wiederverwendung. Und wir wollen dies noch weiter ausbauen. Gemeinsam mit anderen Unternehmen in der Region untersuchen wir zum Beispiel, wie wir überschüssiges Wasser im Winter im Boden speichern können, um es im Sommer zu nutzen.
Wir schauen immer mit einem offenen und vor allem grünen Blick in die Zukunft. Und dann stößt man automatisch auf Entwicklungen, die ökologisch einen großen Sprung nach vorne bedeuten.
Joost Jansen
Auch Persoon Potplanten folgt unserer grünen Philosophie. Sie heizen beispielsweise nicht mit geothermischer Energie, sondern nutzen die Restwärme eines Rosenzüchters in der Nachbarschaft. Dieser Züchter nutzt den Strom aus seinem BHKW, um seine Rosen zu beleuchten. Die dabei entstehende Wärme geht nicht verloren, sondern wird durch eine unterirdische Leitung zu uns gepumpt. Genauso nachhaltig. Persoon Potplanten hat auch genug Sonnenkollektoren, um energieneutral zu sein.
Jedes bisschen hilft
Dies sind die größten Investitionen, aber Plantanious nimmt alle Schritte des Anbauprozesses genau unter die Lupe. Eines der Ziele ist es, das nicht so umweltfreundliche Bambusrohr kurzfristig zu ersetzen. “Diese Bambusrohre werden in China hergestellt. Wenn man sie also hierher transportiert, hinterlässt man einen großen ökologischen Fußabdruck. Deshalb haben wir die beste Lösung in unserer Nähe gefunden: einen Stützstab aus Miscanthus Giganteus – auch bekannt als Elefantengras – und Kartoffelschalen. In Zusammenarbeit mit Ruplex BV haben wir die Alternative zum Bambusstab entwickelt. Mit seinem rauen Aussehen und seiner feuchtigkeitsresistenten Eigenschaft ist der Stock sowohl langlebig als auch funktionell und optisch ansprechend. Ein relativ kleiner Eingriff in den Produktionsprozess, aber mit einer erheblichen nachhaltigen Wirkung. Und so investieren wir viel Zeit in die Ökologisierung und Verbesserung aller Schritte.”
Zertifizierung zahlt sich aus
Die Liste der Bemühungen von Plantanious, die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, ist lang. Plastik wird auf ein Minimum reduziert und darüber hinaus wird auf integrierten ökologischen Anbau gesetzt. Es überrascht nicht, dass sie mit MPS-Gap und -SQ zertifiziert sind. “Das spricht für sich selbst. Okay, es erfordert einige Anstrengungen. Man muss seine Arbeitsmethoden und auch seine Personalpolitik anpassen, aber wenn man das hinter sich hat, erntet man nur noch die Vorteile.”
Abonnement bei Floréac
Für Plantanious liegt die Nachhaltigkeit auch in langfristigen Partnerschaften. Wie die mit Floréac. “Marlon van Breugel von Floréac verweist immer lächelnd auf uns mit: ‘Keine Zwischenfälle, nur Abonnements’. Und das stimmt, es macht Klick und wir wissen, was wir voneinander haben. Ein Beispiel aus jüngster Zeit: Als wir plötzlich über Floriday bestellen mussten, war das ziemlich radikal. Das hatte zur Folge, dass wir unser eigenes System umstellen mussten. Floréac hat uns dabei fachkundig begleitet. Umgekehrt können sie sich auf uns verlassen. Schließlich wollen wir den Tageshandel beliefern, und da ist Kontinuität wichtig.”
Grün macht den Unterschied
Zum Schluss noch ein Wort zur Zukunft. “Unsere Vision ist nicht umsonst: ‘Wer grün macht, trifft grün’. Wir schauen immer mit einem offenen und vor allem grünen Blick in die Zukunft. Und dann stößt man automatisch auf Entwicklungen, die ökologisch einen großen Sprung nach vorne bedeuten. Wir setzen uns weiterhin für einen nachhaltigeren und rentableren Anbauprozess ein. Auf diese Weise wollen wir uns auf dem Markt unterscheiden. Immer einen Schritt voraus und jedes Mal mit einem kleineren ökologischen Fußabdruck.”